Richard Wossidlo bei der Feldforschung. Foto: Karl Eschenburg. Copyright: Universität Rostock, Karl-Eschenburg-Archiv
Richard Wossidlo bei der Feldforschung. Foto: Karl Eschenburg. Copyright: Universität Rostock, Karl-Eschenburg-Archiv

Richard Wossidlo hett in Mäkelborg drei nahollige Entwicklungen in Gang bröcht: He hett de hiesige Volkskunn begrünnd, dat „Mecklenburgische Wörterbuch“ un dat volkskunnliche Museumswesen vun dat Land. De Gymnasialprofessor för Latiensch und Greeksch hett in Waren warkt un tellt hüt tau de „Grünnungsvadders“ vun de düütschsprakigen Volkskunn, sien Archiv tau de öllsten Inrichtungen vun dit Fach. De volkskunnlichen Fellforschung hett he niege Wäge wiest un he hett öwer ehr Methoden, lang vör ein Bronislaw Malinowski, de „Vadder vun de Feldforschung“, reflektiert.
Wossidlo sien Sammlungsteknik hett in de noch doarmols niegen Volkskunn as vörbillich gollen. He gung as „liehrter Sammler“ in't Fell un wier de Sprak un de Vörstellungswelt vun sien Landslüüd mächtig. Doarmit hett he methodisch öwer dat Korrespondentenverfohren vun de „Lehnstauhlgeliehrten“ hinut langt, de sick ahn Kenntnis vun't Fell up dat Interpretieren vun Daten beschränkt hemm. Wossidlo sülben hett dat „Gewährsmannprinzip“ nich upgäwen. De Privatgeliehrte Wossidlo hett sick in de Rull vun ein landschaftlichen Sammler seihn, de dat natschionaal spannt Wark vun de Bräuder Grimm verdeipen wullt. De territoriale Geschlottenheit vun sien Sammlung korrespondiert mit de gröttsmögliche Breide vun Stoffen, Themen un Öwerlieferungsoorten. Se ümfasst ein Ensemble vun wuurtspraklichen Äußerungen bet tau Dingkultur (de he dörch ein 1936 im Schweriner Schloss inricht „Bauernmuseum Richard Wossidlo“ doarstellt hett).

 

Richard Wossidlo vor seinen Zettelkästen. Foto: Karl Eschenburg. Copyright: Universität Rostock, Karl-Eschenburg-Archiv
Richard Wossidlo vor seinen Zettelkästen. Foto: Karl Eschenburg. Copyright: Universität Rostock, Karl-Eschenburg-Archiv

So sammelte he Volkserzählungen (Sagen, Märchens, Schwänke, Legenden, Fabeln), Sprichwüürters un Rädensoorten, Volksleiders, Görenriemels un -späle, notierte sick Bräuche un Feste, hett Landwirtschaft, Seefohrt und Fischerie, Handwark un Deinstbotenwesen, Hus un Hoff, Kledasch un Tracht, warrn, Ollern, Starwen, Glöwens-, Denk- un Geföhlswelt vun de Minschen beschräwen. Awerst ok de Körper, Sinne und Sexualität hett he upteiknet. Ewenso hett he regionale Mentalitäten, Fremdheits- und Butensietererfohrungen registriert, he hett Daten tau Uurts- un Karkengeschicht orrer Flurnamen tausammen dragen und  Ethnobotanischs un -zoologsches un noch väl anners verzeddelt.

Doarnäwen hett he (in ZAW) bannig dull un utschöppend de ostnedderdüütschen, d.h. mäkelbörgschen Sprakschatz na Sachgruppen notiert. He gruppierte sinnverwandte Utdrück und beschräw Verwennungssituatschionen. Doarher finnen sick in sien alphabetschen Zeddelkatalog (MWW) – as Vörstuf för dat Mecklenburgische Wörterbuch – Tausammenstellungen na butenspraklichen Kriterien, pragmatschen un inholtlichen Relatschionen (besonders Synonymas), soziolen und räumlichen Aspekten orrer idiomatschen Rädewennungen.
 

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